Es gibt Dinge, Menschen, Ereignisse, Momente, Erlebtes, die machen einen mundtot.
Das Canceln findet im Kopf statt. Grundlegend ist es gut, seine Grenzen zu kennen.
Manchmal scheint es mir eine Strategie, die geformten Gedanken, welche sich mannigfaltig ausbreiten, Wege suchend, abzutrennen, zu amputieren und loszulassen.
Dann liegen sie so da – die geformten Gedanken.
Manche Gedanken von aussen manipulieren ferner seine eigenen, unbewusst oder bewusst.
Es geht abermals um die Grenze, die Grenze zwischen oder von Ich zu Nicht-Ich.
Am Schluss findet man sich in der theory of mind oder in der Konstruktion der Wirklichkeit.
Nichts ist für immer.
Grenzen sind Konturen, die Formen generieren.
Ohne Grenzen können wir nicht machen. Ohne Grenzen können wir nicht sein.
Haut ist Grenze. Sie behält unser Inneres beisammen, zumindest das Organische.
Das andere sucht seinen Weg, kann perforieren, gelingt nach Aussen, ins Aussen – wie durch eine Membran, wie die keramische Giessmasse.
Trotz Erstarrung hält der Prozess an.
Nichts ist für immer.
Diese Arbeit braucht kein Mobiliar, keine weiteren äusseren Eingriffe. Sie will Freiraum.
Am obersten Punkt des Schlosses hier im Turm ist sie dem Raum ausgesetzt. Sie lebt weiter.
Kommt Wasser, lösen sich die Gedankenformen auf.
Kommt Vogelkacke, werden sie einfach zum Bestandteil des Lebens.
Betrachter:innen sehen darin, was sie beschäftigt, oder wollen sich nicht damit beschäftigen.
Dann ist es auch gut.
Diese Arbeit hat ihren Platz genauso und hier im Jetzt. Sie wird zur Geschichte.
Von gestern zu morgen.
Löscht oder löst sich – vielleicht - sogar selbst auf.

Vor(w)Ort
Sarina
Pfluger 

Gedanken formen // Schloss Thun 2024

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